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Was sind Bluetooth Beacons und wie werden sie genutzt?

Photo by Jonathan Nalder from Kilcoy Australia

Das Wort Beacon stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie "Leuchtfeuer" oder "Funkbake". Es handelt sich tatsächlich um ein kleines Funk-Leuchtfeuer, das Daten empfangen und vor allem auch senden kann. Dabei nutzt es die Bluetooth Smart Technologie oder auch die Bluetooth Low Energy Technik. Hauptsächlich richten sich die Beacons an Smartphones und Tablets, die Bluetooth unterstützen und vielleicht sogar mit einer passenden App ausgestattet sind.

Bluetooth Beacons in Aktion

Die Sender haben eine Reichweite von etwa 10 bis 30 Metern, können also nur lokal begrenzt zum Einsatz kommen. Gern werden sie innerhalb von Geschäften zu Marketing-Zwecken genutzt, um Kunden zu lokalisieren, zu leiten und ihnen Tipps zu geben.

Die Beacon Technologie bietet vor allem für personalisiertes Marketing viele Möglichkeiten. Ein konkretes Anwendungsbeispiel finden wir bei den Spielbanken beziehungsweise den großen Casino Resorts. Via einer Smartphone App und den smarten Beacons kann das Verhalten des Casino-Gastes getrackt und analysiert werden. Das Marketing hat nun – während oder nach dem Besuch – alle Möglichkeiten, wieder in Kontakt mit dem Gast zu treten.

Füllte dieser primär seine Zeit mit Tischspielen wie Blackjack oder Roulette, könnte er zu einem Online Live Casino, wie es beispielsweise BetWay anbietet, weitergeleitet werden. Entweder gehört die digitale Plattform einem Kooperationspartner an oder es handelt sich sogar um eine hauseigene Marke. Auch lassen sich maßgeschneiderte Übernachtungs- und Unterhaltungsangebote erstellen. Ganz so, wie es dem Gast auch vorher bereits gefiel.

Apple und Google mit jeweils eigenen Beacons am Markt

Der Global Player Apple hat im Jahr 2013 eigene iBeacons entwickelt, die nur dann Kontakt mit einem Smartphone aufnehmen, wenn dieses mit der passenden App ausgestattet ist. Sie sind nicht in der Lage, User zu identifizieren und sammeln auch keine Daten, sondern senden nur Informationen. Genutzt werden iBeacons in Museen und Geschäften, um zum Beispiel Sonderangebote anzuzeigen oder Erklärungen zu einem Kunstwerk zu liefern.
Geräte ab dem Betriebssystem iOS 7 aufwärts unterstützen die kleinen Funksender.

iBeacons nutzen den BLE-Standard, also Bluetooth Low Energy, und verbrauchen deshalb enorm wenig Energie. Die kleinen Module werden auch in Smartwatches verbaut oder in Gaming-Pads.

Natürlich hat auch Google die Bluetooth-Beacons bereits für sich entdeckt. Der Konzern nennt seine kleinen Devices Eddystone, sie stammen aus dem Jahr 2015 und arbeiten ebenfalls per BLE. Die Eddystones unterstützen neben iOS auch Android. Googles Geräte sind allerdings nicht unbedingt auf installierte App angewiesen, um Kontakt aufnehmen zu können. Sie versenden beispielsweise URLs, die der Nutzer dann in seinem Browser öffnen kann – oder auch nicht.

AltBeacons als offener Standard von Radius Networks

Das Team von Radius Networks möchte die Beacons-Technologie nicht allein den großen Konzernen überlassen. Es hat einen offenen Standard als Alternative entwickelt, der den Namen AltBeacons trägt. Es handelt sich um ein freies Projekt, das plattformübergreifend arbeitet und alle Geräte berücksichtigt, ob sie nun mit Android oder iOS arbeiten.

Weitere Anwendungsgebiete der Bluetooth-Beacons

Beacons kommen manchmal auch beim berührungsfreien digitalen Bezahlen zum Einsatz. Diese Zahlungsart funktioniert so einfach und schnell wie keine andere und dürfte sich deshalb in den nächsten Jahren noch viel weiter verbreiten. Vorausgesetzt, die Kunden von morgen bringen genügend Vertrauen für dieses System auf und erleben es als ebenso sicher wie einfach.

Photo by Bankenverband - Bundesverband deutscher Banken

Im Internet der Dinge übernehmen Beacons ebenso wie der hohe Standard Bluetooth 5 längst eine wichtige Aufgabe, indem sie die Kommunikation zwischen den vernetzten Geräten gewährleisten – wozu sicherlich auch leistungsfähige Lautsprecher und Stereoanlagen zählen. Auch in diesem Fall blicken wir auf eine ausbaufähige Anwendungsmöglichkeit, die ihren eigentlichen Boom noch vor sich hat.  

Die Industrie 4.0 wird ebenfalls noch zahlreiche weitere Verwendungsmöglichkeiten finden, denn mithilfe der Beacon-Technologie lassen sich nicht nur Personen, sondern auch Maschinen und Werkzeuge lokalisieren und identifizieren. Über Tablets und Smartphones können geschulte Mitarbeiter die in Gang gesetzten Arbeitsprozesse bequem überwachen und steuern, dank der kleinen, unauffälligen Helfershelfer.

Die Frage: "Was sind Bluetooth Beacons und wofür braucht man sie?" kommt wahrscheinlich in ein paar Jahren gar nicht mehr auf, ebenso wenig, wie heute niemand mehr fragt, was ein Smartphone ist. Die kleinen Geräte verbreiten sich jetzt schon recht schnell und werden sicher bald schon (fast) überall zugegen sein. Es sei denn, der deutsche Datenschutz bremst sie aus.